01/12/2025

Was ist eigentlich „Lernen“

Unter „Lernen“ versteht man allgemein den Prozess, durch den ein Individuum – sei es ein Mensch oder ein Tier – sein Verhalten, sein Wissen, seine Fertigkeiten oder seine Einstellungen durch Erfahrung, Übung oder Einsicht dauerhaft verändert.

Es handelt sich also nicht bloß um ein kurzfristiges Behalten von Informationen, sondern um eine relativ stabile Veränderung im Denken, Fühlen oder Handeln, die auf bestimmte Einflüsse zurückzuführen ist. Lernen ist damit eine Grundfunktion des Nervensystems und eine zentrale Voraussetzung für Anpassung, Entwicklung und Kultur.


Zentrale Merkmale des Lernens

  1. Veränderung
    Lernen führt zu einer Änderung von Wissen, Einstellungen oder Fähigkeiten.
  2. Dauerhaftigkeit
    Die Veränderung bleibt bestehen und ist nicht nur kurzfristig.
  3. Erfahrungsgestützt
    Lernen geschieht durch Interaktion mit der Umwelt, durch Beobachtung, durch Übung oder durch Einsicht.
  4. Abgrenzung von Reifung
    Nicht jede Veränderung ist Lernen – biologisch bedingte Entwicklungen (z. B. Spracherwerb im Kleinkindalter oder das Reifen motorischer Fähigkeiten) beruhen auch auf genetischen Prozessen.

Formen des Lernens

  • Konditionierung
    • Klassische Konditionierung (Pawlow): Verknüpfung von Reizen.
    • Operante Konditionierung (Skinner): Lernen durch Belohnung und Bestrafung.
  • Lernen am Modell (Bandura): Erwerb von Verhalten durch Beobachtung anderer.
  • Kognitives Lernen: Einsicht, Problemlösen, Bewusstwerden von Zusammenhängen.
  • Explizites vs. implizites Lernen: Bewusstes Auswendiglernen versus unbewusste Anpassung (z. B. beim Fahrradfahren).

Biologische und psychologische Dimension

Auf biologischer Ebene bedeutet Lernen die Veränderung neuronaler Verschaltungen im Gehirn – Synapsen werden verstärkt oder abgeschwächt, Netzwerke reorganisiert. Auf psychologischer Ebene geht es um die Verarbeitung und Speicherung von Erfahrungen, sodass diese in ähnlichen Situationen wieder abgerufen und angewandt werden können.


Gesellschaftliche und praktische Bedeutung

  • In der Erziehung: Lernen ist Grundlage von Bildung und Sozialisation.
  • In der Medizin: Lernprozesse sind entscheidend für Rehabilitation (z. B. nach Schlaganfällen), Krankheitsbewältigung oder gesunden Lebensstil.
  • In der Arbeitswelt: Lernfähigkeit gilt als Schlüsselkompetenz, besonders im digitalen Zeitalter, wo Wissen schnell veraltet.

Zusammenfassung:

Lernen ist der Prozess der aktiven und dauerhaften Aneignung von Wissen, Fertigkeiten oder Verhaltensweisen durch Erfahrung, Übung und Einsicht, der eine Anpassung an die Umwelt und die eigene Weiterentwicklung ermöglicht.

erstellt mit ChatGPT